Baumstubben nach Fällung ausfräsen?

Stubben fräsen pro und contra

In den letzten Jahren ist es Mode geworden, die nach einer Fällung verbleibenden Baumstubben von den Rodungsfirmen gleich ausfräsen zu lassen. Weniger bekannt ist, dass die Kosten dafür erheblich sind und dass dieses Vorgehen häufig im Nachhinein Probleme mit sich bringt.

Wenn Bäume gefällt worden sind, schlagen Rodungsfirmen häufig gleich die Wurzelrodung vor. Gern geschieht dies bei alten Fichtenkulturen, Strauchhecken oder ähnlichen Gehölzen, die dann von einer Rodungsfirma großflächig ausgefräst werden. Was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, erweist sich auf den zweiten als durchaus problematisch.

Das zerhäckselte Holz unterliegt dem Verrottungsprozess. Die Holzhäcksel, die direkt mit dem Boden vermischt sind, zersetzen sich und schütten bei diesem Prozess unterschiedliche Säuren wie zum Beispiel Sorbinsäure und Ascorbinsäure aus. Dadurch kommt es sehr schnell zu einer Versauerung des Bodens. Diese Versauerung, die wir schon durch unsere Niederschläge kennen, wirkt in diesem Fall um ein Vielfaches mehr. Sie bewirkt, dass die neu zu setzenden Pflanzen nicht die richtigen Nährstoffe bekommen, zum Teil wirkt sie sogar vergiftend. Neu gesetzte Pflanzen entwickeln sich nicht richtig, leiden unter Kümmerwuchs oder gehen sogar ganz ein. Deswegen empfehlen die Landschaftsgärtner der Naturgartenfirma einen Bodentausch, damit sich neue Pflanzen wieder richtig entwickeln können.

Allerdings ist ein solcher Bodentausch oft recht teuer. Boden muss mit dem Mini-Bagger oder sogar von Hand ausgekoffert, geladen und abgefahren werden, neuer Boden muss angefahren und eingebaut werden. Einige Gartenfreunde beschweren sich dann: „Hätten wir das nur vorher gewusst!“ Wären die Landschaftsgärtner früher informiert worden, hätte man sich diesen Aufwand ersparen und den Vorgang einfacher und kostengünstiger gestalten können.

Meistens reicht es, die Bäume oder Sträucher bei der Fällung auf etwa einen Meter einzukürzen und anschließend mit dem Bagger zu roden. Dies ist im Allgemeinen sehr einfach; es braucht nur ein geringer Teil wieder verfüllt zu werden und man hat die Gewissheit, dass nirgends offen liegende Holzhäcksel zu verrotten beginnen.

Aber ist Rindenmulch nicht genauso schädlich? - Rindenmulch ist, bevor er ausgeliefert wird, mindestens ein Jahr lang verrottet und hat die schädlichsten Stoffe schon zersetzt. Bei großen Bäumen mit erheblichen Stammstärken, deren Stubben verschwinden sollen, wäre eine Rodung per Bagger allerdings sehr aufwendig. In diesem Fall empfehlen die Naturgärtner grundsätzlich eine Stubbenrodung mit der Wurzelfräse und einen anschließenden Bodentausch.