Natürliche Gesetzmäßigkeiten in der Gartengestaltung

Inzwischen geht kein Weg mehr daran vorbei: Kaum ein Gartenfreund investiert in einen Garten, ohne zu verlangen, dass seine Investitionen ihm auch Resultate in Form von Wohlgefühl, Kraft und Energie bringen. Menschen wollen in ihren Gärten buchstäblich „leben“. Was Naturgesetzlichkeiten in der Gartengestaltung nach der Feng Shui-Lehre bedeuten, wie man sie in seinen Garten einbringt und in sein Leben integriert, lesen Sie im folgenden Artikel.

Der asiatische Begriff „Feng Shui“ wirkt auf die meisten Menschen vielleicht eher esoterisch. Doch wer sich intensiver mit dieser Lehre und ihren Hintergründen befasst, wird ihre Grundgedanken schätzen lernen und ihnen in der Gestaltung seines Hauses, seines Gartens, ja seines Lebens intuitiv folgen. „Grundsätzlich geht es darum, ein Umfeld zu schaffen, das mir persönlich guttut. Ich schaffe mir einen Ort, wo ich Kraft tanken kann.“ Dietrich Krumme betont immer wieder klar und deutlich, dass dies nichts mit einer Ansammlung von fernöstlichen Utensilien zu tun hat, sondern mit der richtigen Raumgestaltung. Viel zu wenig wird über diese Dinge öffentlich berichtet, die das Leben schöner und angenehmer machen.

Immerhin brachte das „Mindener Tageblatt“ am 19.Oktober 2010 einen Artikel mit der Überschrift: „Wohnumfeld für Kinder wichtiger als sozialer Status“. Darin stellt das Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit einer Beratungsfirma fest, dass Kinder weniger von ihrem Familienstand als von ihrem Wohnumfeld beeinflusst werden. Wenn das Umfeld des Menschen geändert wird, ändert sich auch die Lebenssituation. Verblüffend einfach, aber wohl wahr. Oder mit den Worten des Gärtnermeisters und Feng Shui-Beraters: „ Verbessere dein Umfeld und du verbesserst dein Leben“. Die Frage, die sich bei Beratungen immer wieder stellt, lautet: „Muss ich zuerst mein Umfeld ändern, damit sich mein Leben verändert, oder verändere ich etwas in meinem Leben, damit sich dann auch meine Umgebung ändert?“. Wer die Gesetzmäßigkeiten kennt, weiß, dass beides möglich ist.

Alte Architekten und Bauherren unserer Region hatten dieses Wissen, nur in anderer Weise. Alte Stadtvillen, Bauernhäuser und die dazugehörigen Gärten sind klar nach Prinzipien gebaut, wie sie sich im Feng Shui finden. Die Chinesen allerdings haben diese Lehre aufgeschrieben und heute kann sie sich jeder zu eigen machen. Moderne, architektonisch durchgestylte Häuser und Gärten entsprechen oftmals nicht den Gesetzmäßigkeiten der Natur. Menschen, die in diesen Häusern leben oder arbeiten müssen, leiden unter möglichen Folgen: schlechtem Arbeitsklima, Krankheiten, Depressionen, Trennungen. Wenn sich Feng Shui-Berater diese Häuser und die dazugehörigen Gärten anschauen, können sie ziemlich schnell die Schieflagen erkennen.

Auf den ersten Blick kann man Designergärten und den Gesetzen des Feng Shui folgende Gestaltungen allerdings nicht unterscheiden.

Den Unterschied machen nicht fernöstliche Utensilien aus, die der Landschaftsgärtner nur auf Wunsch der Gartenfreunde einbaut. Was zeichnet nun ein nach Naturgesetzen gebautes Haus oder einen ebensolchen Garten aus?

Eine Gesetzlichkeit ist die Polarität. Alles auf der Erde und so auch im Leben des Menschen hat einen Gegensatz: Tag und Nacht, Nordpol und Südpol, Himmel und Erde, Weibliches und Männliches. Ein Teil des Hauses oder des Gartens sollte der weiblichen Seite zugeordnet sein, der andere der männlichen. Diese Teile sollten sich im Ausgleich befinden, um ein gutes Beziehungs- und Familienleben führen zu können. Dieser Forderung können Architekten und Gartenplaner zum Beispiel durch eine mittige Eingangssituation nachkommen.

Die Feng Shui-Gesetzlichkeit basiert auf dem Kompass und lässt sich für jedes Haus exakt berechnen. Der Garten ist die Erweiterung des Hauses. Ein weiterer Aspekt ist die Landschaftsgestaltung. Sie sollte nicht allzu offen sein, sondern den Hausbewohnern in ihrem Leben Rückhalt und Stütze gewähren. Nicht jedes Haus liegt mit der Rückseite zu einem Berg, doch lässt sich, so empfiehlt der Feng Shui Berater, zum Beispiel mit Trockenmauern, Erdwällen oder Bepflanzungen, ein Ausgleich schaffen, um diesen Landschaftseffekt wieder zu erreichen.

Wie ist die Situation vor dem Hauseingang beschaffen: Ist er verwachsen oder haben die Hausbewohner einen freien Blick auf den Grundstückseingang und auf die Landschaft? Ein nach Naturgesetzen gestalteter Garten hat ein Zentrum, wie es bei einem Menschen das Herz darstellt. Immer sind es die Bezüge zum Menschen und zum Leben, die Lösungen in Fragen der Gestaltung nahelegen. Ein weiterer Aspekt ist die Lehre von den fünf Elementen Holz, Feuer, Wasser, Erde und Metall. Jedem Element sind eine Himmelsrichtung, eine Form und eine Farbe zugeordnet. Um eine Schieflage auszugleichen, können die Naturgartengestalter auf die Elemente zurückgreifen. Hat ein Element einen Überhang in Haus oder Garten, kann es mit dem dazugehörigen Element wieder ausgeglichen werden.

Ein weiterer Artikel zu diesem Thema: „Mehr als Buddhafiguren und Bambus“ ein Artikel von Claudia Hyna im Mindener Tageblatt (MT-online) vom 26. 02. 2010 zum online lesen oder als PDF-download (33 KB).